Auch wenn das Leben ganz anders verläuft als erwartet, heißt es nicht, dass es nicht weniger lebenswert ist. Ok, es ist nicht unbedingt einfach, manchmal schwieriger, doch gerade deswegen sind die schönen Momente um so kostbarer und intensiver. 

 

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich einen Blog über mich bzw. mein anders verlaufendes Leben schreiben soll oder nicht... und habe mich dazu entschlossen es zu tun

 

 

“Du bist zu beneiden!”

Aufgrund meines Urlaubsspam (kleines #sorrynosorry an dieser Stelle) fiel dieser Satz, den ich schon öfter gehört habe.
Er ist sicher keineswegs negativ gemeint, unterstreicht nur, dass ich mein Erinnerungskonto bereits oft ordentlich füllen durfte.
Ja, der Urlaub war fantastisch. Ich hab gegessen, worauf ich Lust hatte. Und ja, es hat so richtig gut getan. Vor allem der Seele. Im Hintergrund verstärken sich bei mir seit einiger Zeit kleine/große Baustellen. Diese habe ich noch nicht erwähnt und werde es vorerst auch nicht. 
In der letzten Woche ist es mir geglückt, nicht einen Tag daran zu denken. Ich habe  einfach mal alles zur Seite geschoben. Auch wenn die Füße/Beine zu 95% der Zeit geschwollen waren, die Knie nicht so wollten und die Hämatome für den ein oder anderen verwirrten Blick sorgten. Nicht zuletzt Dank der Fürsorge, dem Verständnis und der Hilfe meiner Freundinnen bleiben vorrangig die positiven Momente stark in Erinnerung…… und für die möchte ich nicht beneidet werden -
die möchte ich nur gern mit Euch teilen, um den Blick auf’s Schöne zu verschärfen. 

Wir zeigen Gesicht

Dank der Organspende gehöre ich zu den Menschen, die die Möglichkeit geschenkt bekommen haben und #Danke sagen können. Danke für ein zweites intensiveres Leben! 

 

Viele jedoch schaffen es nicht. Es gibt zu wenig Spender/innen. Das erste Quartal 2022 hat zu dem noch einen erschreckenden Rückgang verzeichnet. Das macht mich sprachlos und traurig. Ich kann und will nicht nur zusehen…. 

 

„Wenn es die Organspende nicht geben würde, würde es uns auch nicht mehr geben!“

 

Zahlen benötigen Gesichter! Darum habe ich den Gedanken gefasst, eine Art Collage von Transplantierten zu erstellen und öffentlich zu machen. Diese Kampagne läuft in Kooperation mit den "Jungen Helden e. V."

Wer mitmachen möchte, schreibt mir einfach über die Kontakt-Email auf dieser Seite oder auf meinem jeweiligen Account bei Facebook oder Instagram.


Wer aktuell auf der Warteliste steht und Gesicht zeigen möchte, darf sich ebenfalls melden. Entsprechende Collagen sind in Planung. 

1 Kommentare

DankeMal

Das Dankemal im Patientengarten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
 
Ein Denkmal, um Danke zu sagen oder auf andere Weise die Dankbarkeit ausdrücken zu können.

In bestimmten Gesundheitskrisen sind Patientinnen und Patienten auf die Spende von Blut, Geweben oder Organen angewiesen. Dazu spendet ein Mensch einen Teil seines Körpers,verschenkt einen Teil von sich selbst, auf den niemand einen Anspruch erheben kann. 
Der kann Dank in den stilisierten Trichter gesprochen und Richtung Himmel geschickt werden. 

Auf der Rückseite befindet sich eine goldene Hand. Wird sie berührt, hört man sich den Dank von Betroffenen an. 

Der Künstler Andreas Rimkus aus Springe hat es konzipiert und gebaut.

Kurz bevor ich das Denkmal erreicht habe kam die Sonne hinter den Wolken hervor, was diese eh schon besonders berührende Stimmung noch verstärkt hat. 

Es wurde ein wunderbarer Ort geschaffen an dem man seinen Dank Ausdruck verleihen kann. 
0 Kommentare

Aufhebung der Maskenpflicht

Sonntag fällt sie, die #Maskenpflicht.

Was diese Änderung mit sich bringen wird - 
ich mag gar nicht drüber nachdenken.

Klar ist, wir wollen alle wieder etwas Normalität in unserem Leben. Das ist verständlich und absolut nachvollziehbar. Viele finden „das Ding“ einfach nervig - was ich aus meiner Sicht natürlich nicht so empfinde.

Beruhigend ist, dass ich mittlerweile weiß, mein Körper steckt das Virus Dank Antikörperinfusion weg. Eine Wiederholung strebe ich dennoch nicht an. Vier Wochen hauptsächlich zu liegen in der Quarantäne haben ihre Spuren hinterlassen. Meine Muskeln, die aufgrund des letzten Jahres mit diversen Krankenhausaufenthalten und Wegfall der Fitnessstudio-Besuche, eh bereits gelitten haben, sind gefühlt so gut wie kaum noch vorhanden. Ein Erfolgserlebnis seit gestern: ich komme alleine wieder von der Hockposition auf die Beine. 

Diese nicht vorhandene Kraft vermutet man bei mir ebenso wenig wie das herunter gefahrene Immunsystem. Gesund auszusehen in dieser Zeit, ist nicht ganz so einfach…. das zeigt sich immer wieder im Verhalten der Mitmenschen, die die Abstandsregelung gern missachten. Die Maskenpflicht war somit bisher ein guter Schutz. 

Einige „Gefahrenzonen“ kann ich weiterhin umgehen. Das Einkaufen jedoch wird ein Spießrutenlauf. Auch wenn ich selbst eine Maske trage, so sind‘s dann leider nur noch 50% …. daher kann ich nur an Euer Verantwortungsbewusstsein appellieren, in gewissen Bereichen an die #Risikogruppe zu denken und aus Eigeninitiative eine Maske zu tragen. 

DANKE
0 Kommentare

Entscheidung der Organspende

Aus aktuellem Anlass, dass Franzi ihr Herz genau in der Nacht bekommen hat, wie mein Papa vor 30 Jahren.

Gedanken zur Organspende

Wenn der Satz fällt: “Wir haben ein passendes Spenderherz für Sie” beginnt sie, die extreme Achterbahnfahrt der Emotionen. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl begleitet von der Hoffnung und Freude auf ein neues Leben.

Zeitgleich stark empfundene Dankbarkeit, Demut und Trauer gegenüber des/der Spender/in und deren Angehörigen.

Während die eine Familie vor Freude weint, weint eine andere aus Trauer. Die Spenderfamilie hat einen lieben Menschen verloren und muss dadurch einen unendlichen Schmerz erfahren - während bei uns, der Empfängerfamilie, das Glück und die Freude überwiegt.

Bei Papa gehörte ich zu den Angehörigen, die ungewisse Stunden durchleben, bis zur erlösenden Nachricht: „OP ist gut gelaufen.“
Als direkt Betroffene/r schläft man einfach länger, wird etappenweise wach und begreift erst nach und nach, was geschehen ist.

Ich/wir starte/n in mein/unser zweites Leben, während woanders eine Verabschiedung/Beerdigung ansteht.
Dieses Gefühl ist anfangs sehr befremdlich. Doch letztendlich war es seine/ihre Entscheidung schwerkranken Menschen Lebenszeit zu schenken und wir die Auserwählten, die diese Gabe/n aus Nächstenliebe annehmen dürfen. Er/sie ist nicht wegen uns gestorben, doch wir leben wegen ihm/ihr weiter. Ein hoffentlich langes intensiveres Leben voller schöner Momente und Begegnungen… immer in Gedanken an unseren persönlichen Schutzengel. 

0 Kommentare